Sachverständige für Schimmelpilzbelastungen

Energieberatung - Luftdichtheitsmessung


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Alles nur Plastik?
Sagen und Mythen um die luftdichte Gebäudehülle

Beim Thema luftdichte Ebene, dem entscheidenden Teil der luftdichte Gebäudehülle, denken die meisten nur an Folie, genannt Dampfsperre oder Dampfbremse. Meistens blau, aus Polyethylen, auf dem Dachboden gleich hinter einer wie auch immer gearteten Verkleidung. An dieser Stelle haben sie auch schon die Handwerker und Heimwerker der älteren Semester eingesetzt. Die, die oft auch heute noch die Meinung vertreten, mehr als 8 cm Wärmedämmung sei Aberglaube.

Tatsächlich kommt es gerade an dieser Stelle meist als erstes zu Bauschäden, wenn die Folie fehlt oder Leckagen aufweist. Aber was ist mit der luftdichten Ebene in den anderen Etagen, an den Wänden und Decken? Wollen wir zugluftfrei und damit luftdicht bauen, darf die luftdichte Ebene auch hier nicht fehlen. Um das Ziel "luftdicht" zu erreichen, muss sie eine vollständige Hülle für das ganze Haus sein. Es muss jedoch nicht immer Folie sein! Viele andere Baustoffe erfüllen ebenfalls abdichtende Eigenschaften. Im Mauerwerksbau ist der Wandputz die luftdichte Ebene. Beton oder im Holzbau die OSB-Platte erfüllen ebenso die Anforderungen, um als luftdichte Ebene zum Einsatz zu kommen.

Tatsächlich falsch ist jedoch die immer noch gut gepflegte Überzeugung, die luftdichte Ebene sei schuld an Bauschäden mit Schimmelbildung. Zwar kommt es im Zuge immer dichterer Bauweise zunehmend zu Bauschäden. Wer aber einmal genau hinschaut, wird feststellen, dass Schäden in der Regel dort entstehen, wo es an der Planung und korrekten Ausführung der luftdichten Ebene und Aufstellung eines geeigneten Lüftungskonzeptes fehlt. Im Folgenden möchte ich deshalb mit hartnäckigen Sagen und Mythen über die luftdichte Bauweise aufräumen.

Mit steigender Dämmstärke wächst die Bedeutung der luftdichten Ebene

"Früher ging es auch ohne! So ein Haus, das muss atmen." Diesen Satz habe ich als Gebäudeenergieberaterin schon oft gehört, wenn es um die luftdichte Ebene und insbesondere um den korrekten Anschluss der Dampfsperre an Rohr- und Kabeldurchlässen geht. "Stimmt!", kann ich da nur sagen. Früher haben wir den Liter Öl aber auch noch für wenige Pfennige kaufen können. Ob wir viel oder wenig von dem Rohstoff für das Heizen verbraucht haben, machte sich in der Haushaltskasse kaum bemerkbar. Genau wie das Öl haben sich aber seither die Kosten auch für andere Energieträger wie Gas, Kohle oder Holz vervielfacht. Heute ist Energie teuer, ein kostbares Gut, welches man nicht sinnlos zum Fenster hinausschmeißen oder eben durch Leckagen hinauslüften sollte. Angesichts der weiter steigenden Energiepreise kann sich Energieverschwendung wohl bald kaum einer mehr leisten.

Aus hauptsächlich diesem Grund - um Geld zu sparen - dämmen wir jetzt unsere Häuser. Vielleicht auch, weil wir die Umwelt schonen wollen, aber ganz sicher, weil wir durch die Energieeinsparverordnung gesetzlich dazu verpflichtet sind.

Dicke Dämmung funktioniert ohne luftdichte Ebene nicht - Oft sind Bauschäden die Folge von Leckagen

Sobald wir unsere Häuser dick in Wärmedämmung einpacken, kommen wir ohne luftdichte Ebene in der Regel nicht mehr aus. Das liegt zum einen an ganz praktischen Gründen: Es nutzt wenig sich bei Wind einen dicken Wollpulli anzuziehen. Wenn der Windstopper fehlt, werden wir trotzdem frieren. Das gleiche gilt für Gebäude: Zugluft nimmt zu viel erwärmte Luft mit nach draußen (Fachausdruck: Konvektion), als dass es drinnen behaglich warm werden könnte, solange es zieht. Daher gilt es Zugluft zu vermeiden, um Energie und damit Geld zu sparen.

Zum Anderen besteht mit steigender Dämmstärke das Problem, dass es bei fehlender, unvollständiger oder defekter luftdichter Ebene schnell zu Kondenswasserbildung in der Konstruktion kommt, wenn es wie im Winter drinnen warm und draußen kalt ist. Mit steigender Dämmstärke vergrößert sich schließlich auch das Temperaturgefälle innerhalb des Bauteils. Luft, die durch das Bauteil dringt, kühlt von innen nach außen allmählich ab, wo sie früher nur so hindurch gepfiffen ist. Da kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann als warme, kann Tauwasser ausfallen und das Bauteil befeuchten. In der Folge kommt es häufig zu Bauschäden mit Schimmelpilzbildung oder Schwamm.

Typische Schwachstellen in der luftdichten Gebäudehülle

Zugluft durch SteckdoseÄhnlich vielfältig wie die Materialien, aus denen die luftdichte Gebäudehülle hergestellt werden kann, sind auch die Schwachstellen. Oft dringt Zugluft durch Wände und Dachschrägen, wo kein Laie sie vermuten würde. Eine besonders häufig angetroffene Leckage, über die kaum einer nachdenkt, findet sich hinter den Abdeckungen von Lichtschaltern und Steckdosen. Kein Wunder - wird doch für die Installation der Steckdose der Putz, in diesem Fall die luftdichte Ebene, durchstoßen. Wird dann in einem modernen Gebäude keine geeigneter Steckdoseneinsatz oder eine entsprechende Manschette verwendet und luftdicht angeschlossen, kommt es, wie auf dem Foto gezeigt, neben unnötigen Wärmeverlusten zu unangenehmen Zuglufterscheinungen. Im ungünstigsten Fall entsteht an kalten Tagen ein Kurzschluss infolge von Kondenswasserbildung in der Steckdose.

Das nebenstehende Foto wurde im Rahmen einer Bauabnahme mit Blowerdoormessung und Leckageortung an einem relativ warmen Novembertag in Munster (Heidekreis) aufgenommen. Im Zuge der Leckageortung wird ein Unterdruck von 50 Pascal im Gebäude erzeugt. Im Unterdruckverfahren werden selbst kleine Undichtigkeiten mit bloßen Händen fühlbar. Das Flügelradanemometer zeigt, dass durch den abgebildeten Lichtschalter die Zugluft mit einer Geschwindigkeit von 16 m/s pfeift.

 

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