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BlowerDoor-Messungen biete ich für übliche Einfamilienhaus-Neubauten in Braunschweig Celle Gifhorn Hannover Helmstedt Hameln Hildesheim Minden Nienburg Peine Schaumburg Heidekreis Verden Wolfenbüttel zum Festpreis an.
In Hannover kostet sie 674,73 €. Mehr dazu unter "Preise Hannover"
Die Blower Door Messung oder auch Luftdichtheitsprüfung erfreut sich im Einfamilienhausbau wachsender Bekanntheit, nicht zuletzt, weil sie häufig Bedingung für eine KfW-Förderung ist. Oft werde ich im Laufe solcher Messungen für private Bauherren gefragt: "Wie ist das mit größeren Gebäuden? Kann man die auch messen?" Weitere Fragen zielen dann oft auf das Equipment ab und ob es größere Ventilatoren für Luftdichtheitsmessungen "eine Nr. größer" im XXL-Format gibt.
Natürlich werden auch deutlich größere Gebäude sowohl im Wohnungsbau als auch im Nichtwohngebäudebereich auf ihre Luftdichtheit hin geprüft. Denn auch Gewerbeimmobilien vom Büro bis zum Kühlhaus wie auch öffentliche Gebäude wie Schulen, Kitas, Verwaltungsgebäude oder Schwimmbäder profitieren von einer dichten Gebäudehülle, sichert sie doch den geplanten Energiebedarf und im letzter Konsequenz die Betriebskosten ab. Im Bedarfsfall werden hierfür zwar in der Regel keine größeren Ventilatoren verwendet, wohl aber lässt sich das Standardequipment, das für die Prüfung von Einfamilienhäusern verwendet wird, bei Bedarf modular ergänzen. So können zum Beispiel mehrere Ventilatoren und Messgeräte gesteuert über ein Programm gemeinsam arbeiten. Mit der Minneapolis BlowerDoor ist dies möglich. Wie andere Hersteller dies handhaben entzieht sich meiner Kenntnis.
Aber auch mit der Standard BlowerDoor ohne ergänzende Ventilatoren lassen sich weitaus größere Gebäude testen, als manch einer glauben mag.
Die Blower Door fördert in der Standardausstattung ein Luftvolumen von bis zu 7.200 m². Ein mittleres Einfamilienhaus hat eher 300 bis 600 m³ Luftvolumen. Ist keine Lüftungsanlage verbaut, liegt der Grenzwert für den Volumenstrom bei 900 bis 1.800 m³. Mit Lüftungsanlage ist der Grenzwert nur halb so groß. Da die meisten Häuser inzwischen sehr luftdicht gebaut sind, wird der Grenzwert in der Regel nicht annähernd erreicht, so dass das Gebläse mit Hilfe von Reduzierblenden eingedrosselt werden muss, um die Messung durchführen zu können. Die Grenze des Machbaren ist damit (bei durchschnittlich luftdichter Bauweise) in weiter Ferne. Zudem bezieht sich der Grenzwert für große Gebäude mit einem Luftvolumen von mehr als 1.500 m³ nicht mehr auf das Volumen sondern auf die Hüllfläche, was die Messung in der Regel einfacher macht.
Zu groß gibt es fast nicht. Zu groß für ein bestimmtes Messsystem ist ein Gebäude, wenn es nicht gelingt, einen hinreichenden Messdruck zu forcieren. Die Norm sieht mindestens 50 Pa vor, lässt jedoch Abweichungen zu, falls das aus technischen Gründen nicht möglich sein sollte. Mindestens 25 Pa Druckdifferenz zwischen innen und außen müssen jedoch erreicht werden. Andernfalls ist die Messung ungültig.
Lässt sich ein hinreichender Prüfdruck mit dem gewählten Gerät nicht erzeugen, können zusätzliche Ventilatoren aus gleichem System ergänzt werden. Alternativ darf das große Gebäude in kleineren Abschnitten geprüft werden, soweit dies baulich möglich ist.
Anhand einiger Beispiele aus meiner Praxis möchte ich zeigen, welche Messungen selbst mit dem "kleinen" Gerät möglich sind und wo die Grenzen liegen.
Bei diesem Objekt, einem Lebensmittel-Discounter-Markt im Kreis Hameln-Pyrmont, bin ich mit meiner Blower Door mit nur einem Standard-Gebläse tatsächlich das erste Mal sanft an die Grenzen des Machbaren gestoßen.
Der Markt hatte eine Grundfläche von rund 1.200 m². Schwierigkeiten bereitete die zentrale Rauchabzugsklappe, die nicht zugänglich war und daher nur sehr rudimentär provisorisch abgedichtet werden konnte. Bei offenem Gebläse und voller Leistung ließ sich ein Differenzdruck von maximal 65 Pa herstellen. Für eine normgerechte Messung hat das gereicht, so dass die Messung samt Leckageortung erfolgreich abgeschlossen und die Luftdichtheit bestätigt werden konnte.
Dieses Bauvorhaben am Rande Hannovers wäre für mich allein und nur eine Standard Blower Door nun wirklich noch zwei Nummern zu groß gewesen, denn 2016 hatte ich noch keine Erfahrung mit Messungen so großer Gebäude mit mehreren Messgebläsen. Hieraus habe ich schon bei der ersten Angebotsanfrage keinen Hehl gemacht. Schnell war jedoch klar, dass die Messung des ganzen Gebäudes am Stück aufgrund des anstehenden Termindrucks mit dem Bauablauf ohnehin nicht zu vereinbaren war. Ich stellte daher ein alternatives Konzept für eine abschnittsweise Luftdichtheitsprüfung auf. Theoretisch wäre das Gebäude in vier Abschnitten mit der Standard BlowerDoor zu prüfen gewesen, von denen der größte Abschnitt eine Hüllfläche von 2.800 m² hatte. Aus organisatorischen Gründen und auf Wunsch des Bauleiters erfolgte die Messung schließlich flurweise in sieben Abschnitten.
In Summe war dieses Vorgehen preisgünstiger als vom Profi für große Gebäude. Es erhielt dem Bauablauf seine Flexibilität und gibt dem Bauherren die Sicherheit, dass die Geschosse und Brandabschnitte auch gegeneinander luftdicht sind. Beschwerden über Geruchbelastungen aus der Nachbaretage ist damit bestmöglich vorgesorgt.
Mit einem Innenvolumen von knapp 1.100 m³ war dieser Werkstatthallen-Anbau per Definition kein "großes Gebäude". Die Halle war dennoch deutlich größer als die Einfamilienhäuser, die ich sonst vorwiegend auf Luftdichtheit prüfe, weshalb das Bauvorhaben einen Platz in dieser Aufzählung bekommt.
Herausforderungen in Sachen Luftdichtheit waren hier, wie bei vielen größeren Werksgebäuden, die große Raumhöhe und ein Tor, dass bei Unterdruck sehr undicht war.
Das Hallendach, das nur in den Randbereichen über eine lange Leiter zu erreichen war, wurde zeitsparend mithilfe einer Thermografiekamera untersucht. Das Wetter war an diesem Tag glücklicherweise dazu geeignet.
In Ronnenberg baute eine Großfamilie ein Mehrfamilienhaus für den Eigenbedarf. Das Ergebnis war eine bis in den Spitzboden ausgebaute Immobilie mit acht Wohneinheiten und einem beheizten Keller. Das Luftvolumen betrug knapp 3.000 m³, so dass hier die Hüllfläche maßgebend war. In solchen Bauvorhaben ist die Luftdichtheit mit der Standard Blower Door problemlos zu prüfen, jedoch bleibt abzuwägen, ob es sinnvoll ist ein Mehrfamilienhaus mit unbeheiztem Treppenhaus, niedrig beheiztem Keller und Aufzug durch alle Etagen am Stück zu prüfen.
In Hannover hinter dem Hauptbahnhof hatte ich ein Mehrfamilienhaus mit zehn Wohneinheiten zu prüfen. Die Wohnungen sollten als hochwertige Eigentumswohnungen vermarktet werden. Deshalb - und wegen des Aufzugs im zentralen Treppenhaus - entschied sich der Bauherr für eine wohnungsweise Überprüfung der Luftdichtheit.
Das Gebäude hätte auch am Stück mit dem verfügbaren Gerät geprüft werden können. Der Aufzug im unbeheizten Treppenhaus stellte jedoch eine große Leckage dar. Zudem gab es keinen luftdichten Abschluss zum unbeheizten Keller, so dass eine große "Verbundmessung" nicht sinnvoll erschien. Die wohnungsweise Untersuchung unterstreicht die hohe Qualität der Bauleistung in Bezug auf die Luftdichtheit.
Die angeführten Beispiele veranschaulichen, dass ganz unterschiedliche auch größere Gebäude mit ein und dem selben Gerät untersucht werden können wie das Standard Einfamilienhaus. Zwar sind manchmal Tricks und Kniffe nötig, es zeigt sich jedoch, dass sich auch ohne Zusatzgerät ein sehr großes Repertoire abdecken lässt. Grenzen sind erst dann gesetzt, wenn es nicht mehr gelingt, mit dem verfügbaren Gerät einen hinreichenden Prüfdruck aufzubauen. In diesem Fall kann abschnittsweise gemessen werden oder es müssen zusätzliche Gebläse her.
Auf ca. 3.620 m² Grundstücksfläche entsteht auf dem Expogelände gleich neben dem ehemaligen holländischen Pavillon ein Wohngebäude der besonderen Art: Auf neun Etagen verteilen sich 368 Wohneinheiten - die "Mikroappartments". Jedes einzelne davon bietet alles, was man zum individuellen Wohnen braucht, auf kleinem Raum. Daneben findet in dem durchdachten Konzept vieles Weitere von Eventküche und Fahrradparkhaus über Lounge, Fitnessraum, Waschraum, Lernraum, Lobby bis hin zu Sportplatz und Sonnenterrasse in, um und auf dem Gebäude zur gemeinschaftlichen Nutzung seinen Platz. Insgesamt hat die in Massivbauweise errichtete Immobilie 9.919 m² beheizte Wohnfläche.
Eckdaten für den BlowerDoor-Test:
Innenvolumen: 29.755 m³ gemäß KfW 40 EE Nachweis
Hüllfläche: 9.838 m² gemäß Messnorm ermittelt
Regelung: GEG 2020 / DIN EN ISO 9972: 2018-12 Anhang NA
Herausforderungen aus messtechnischer Sicht waren die Größe und hier insbesondere die Höhe des Gebäudes in Kombination mit seiner exponierten Lage zum Wind. Ursprünglich war die Dichtheitsprüfung früher in der Bauphase - im Winter - anvisiert. Die Raumtemperatur war für die Messung jedoch nicht flexibel zu reduzieren, weshalb bei winterlichen Außentemperaturen eine hohe natürliche Druckdifferenz durch den thermischen Auftrieb im Gebäude zu erwarten war. Bei einem früheren Vororttermin war diese schon ohne Messgebläseeinsatz im Form deutlicher Zugerscheinungen an allen Lüftern der unteren Etagen deutlich wahrnehmbar. Die Schlussmessung fand schließlich an einem der ersten wärmeren Tage im Frühling 2025 kurz vor Eröffnung statt. Benötigt wurden für die Dichtheitsprüfung des Gesamtgebäudes drei BlowerDoor-Standard-Messsysteme für eine normkonforme Messung. Zu zweit gelang die Messung samt Leckageortung in einem Tageseinsatz aufgrund guter Vorbereitung, Baufreiheit und guter Terminwahl bei geeignetem Wetter.
So lässt sich der Lebensabend gerne erwarten. Aus den hofabgewandten Zimmern und Räumlichkeiten insbesondere der oberen Etagen hat man einen fantastischen Blick auf das Steinhuder Meer, so dass ich während der Begehung des Gebäudes zwecks Leckageortung fast ein wenig neidisch wurde. Diese Pflegeresidenz in Neustadt am Rübenberge prüfte ich 2020 zusammen mit meinem Mitarbeiter im Auftrag des Bauträgers.
Eckdaten für den BlowerDoor-Test:
Innenvolumen: 19.019 m³
Hüllfläche: 7.443 m²
Lüftungstechnische Maßnahmen: ja
Regelung: EnEV 2014, keine erhöhten Anforderungen an die Luftdichtheit
Vereinbart war aufgrund der erwarteten eher mittleren Luftdichtheit, die Immobilie bedarfsweise in Abschnitten zu prüfen. Das war aber gar nicht nötig. Mit meinen zwei eigenen Messsystemen ließ sich der geforderte Prüfdruck für das Gesamtgebäude gerade noch gut erreichen.
Die Dichtheit dieses Schwimmbads wurde im Auftrag der Stadt Garbsen im selben Jahr wie das vorab beschriebenen Altenheim geprüft.
Eckdaten für den BlowerDoor-Test:
Innenvolumen: 19.943 m³
Hüllfläche: 7.887 m²
Lüftungstechnische Maßnahmen: ja
Regelung: Qualitätsüberprüfung im Bauzustand in Anlehnung an DIN EN 13829
Jetzt könnte man meinen, dass aufgrund der Tatsache, dass die Bezugsgrößen des Garbsener Schwimmbades denen des vorangegangen beschriebenen Altenpflegeheims sehr ähnlich sind - Luftvolumen und Hüllfläche geringfügig größer, aber in gleicher Größenordnung, gleiche Messnorm, keine besonderen Anforderungen des Auftraggebers, Messdatum nur wenige Monate später - die Anforderungen an die vorzuhaltenen Messgeräte identisch sind. Aber weit gefehlt! Zwar wurde es im Vorfeld nicht laut ausgesprochen - schließlich bauen die wenigsten Städte jeden Tag ein Schwimmbad. Aufgrund der in Schwimmbädern üblicherweise gewünschten, im Vergleich zu Wohngebäuden höheren Temperaturen und hohem Luftfeuchtigkeit ist hier eine deutlich größere Dichtheit anzustreben. Andernfalls wären die Betriebskosten später sehr hoch. Nebenbei birgt das in Schwimmbädern übliche Raumklima ein erheblich erhöhtes Bauschadensrisiko im Bereich von Undichtheiten.
Für die Messung des Schwimmbads sind wir zwar zu zweit und vorsichthalber mit zwei Messsystemen angerückt. Gründe hierfür waren der Ausschluss einer abschnittweisen Messung als Plan B, die Befürchtung, dass die Präparationen an den riesigen Lüftungsöffnungen womöglich nicht halten und das begrenzte Zeitfenster - die Messung musste zwingend zum vereinbarten Termin gelingen. Tatsächlich benötigt wurde nur eine BlowerDoor, wobei das Gebläse nicht einmal bei der höchsten Druckstufe an seine Grenzen kam.
Wenn nicht, freue ich mich über konstruktive Kritik per E-mail.
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